Napoleon Bonaparte gehört zu den bekanntesten Personen der Weltgeschichte. Doch wer genau war eigentlich dieser Napoleon? Wie kam er an die Macht und was führte zum Ende seiner Amtszeit? Diese und einige weitere Fragen werden Ihnen im Folgenden beantwortet.
Hier finden Sie einige wissenswerte Daten in tabellarischer Kurzform gefolgt von weiteren interessanten Fakten.
Napoleon wurde in eine kleinadlige Familie geboren, in der er mit 6 weiteren Geschwistern aufwuchs. Ursprünglich hatte er sogar 12 Geschwister. Allerdings überlebten nur 7 die frühe Kindheit.
Der Vater von Napoleon - Carlo Buonaparte - war Sekretär von Pasquale Paoli - einem korsischen Revolutionär und Widerstandskämpfer, der für eine geeinte korsische Nation kämpfte. Die letzten 47 Jahre seines Lebens verbrachte Paoli im Exil in England.
Diese Umstände prägten nicht nur die Kindheit vom kleinen Napoleon sondern sollten auch richtungsweisend für sein weiteres Leben sein, galt Paoli doch als Idol und Vorbild Napoleons.
Im Alter von 10 Jahren ging Napoleon auf die Kadettenschule von Brienne. Die Fächer Geschichte und Mathematik mochte er am meisten. Besonders fasziniert war er von Julius Cäsar und Alexander dem Großen. Seine mathematischen Kenntnisse waren es schließlich, die ihn für eine Karriere in der Artillerie prädestinierten. Napoleon Bonaparte erhielt im Alter von 15 Jahren (1784) ein Stipendium an der Königlichen Militärschule in Paris (École Royale Militaire), der zu dieser Zeit angesehensten Militärschule Frankreichs. Nur ein Jahr später konnte Napoleon seine Ausbildung beenden. Er erhielt sein Offizierspatent und trat daraufhin in das Regiment La Fére in Valence ein. Im gleichen Jahr verstarb auch sein Vater an Magenkrebs, wodurch Napoleon zum Familienoberhaupt wurde.
Die SchriftstellereiDie Schriftstellerei galt als eines der größten Hobbies Napoleons. Er liebte das Lesen, was ihn mehr und mehr mit der Politik in Verbindung brachte. Hier galt Jean-Jacques Rousseau (einer der wichtigsten Wegbereiter der Französischen Revolution) als sein großes Vorbild.
Dem 1. und 2. Stand (Klerus und Adel) ging es zum Ende des 18. Jahrhunderts überwiegend gut. Der 3. Stand, dem die Bauern angehörten, und der zu dieser Zeit 98% der Bevölkerung ausmachte, fühlte sich aber zunehmend schlechter gestellt, was deren Unmut mehr und mehr schürte. Zwar hegte der Klerus (Geistliche) zunehmend mehr Sympathie mit der untersten Schicht, doch hatte der Adel noch immer den größten Einfluss. Diese Disbalancen führten im Jahre 1789 zur ersten Nationalversammlung Frankreichs.
Die Französische Revolution startetet mit dem sogenannten "Sturm auf die Bastille" am 14. Juli 1789, der durch die Nationalversammlung hervorgerufen wurde. Aufgrund dieser Versammlung entsandte König Ludwig XVI. seine Truppen nach Paris, was zur Beunruhigung der Bevölkerung führte. Daraufhin begann sich das Volk zu bewaffnen. Wohlwissend, dass das Stadtgefängnis - die Bastille - geeignete Waffen und Munitionspulver bereithielt, zog es um die 5.000 Menschen dort hin. Der damalige Kommandant der Bastille unternahm zunächst nichts gegen die Menschenmasse. In den Vorhöfen wurde aber letzendlich doch das Feuer auf sie eröffnet, was 98 Tote und 73 Verwundete zur Folge hatte. Dieses blutige Ereignis führte zu einer enormen Veränderung des politischen Systems in Frankreich. Zudem gab es Persönlichkeiten wie Napoleon Bonaparte ein Bühne. Napoleon wusste diese bestens zu nutzen und etablierte sich in der Folgezeit mehr und mehr.
Genau wie sein Vorbild Pasquale Paoli sah auch Napoleon die Französische Revolution als Chance für eine geeinte korsische Nation. Als die Französische Revolution begann, diente Napoleon Bonaparte in der französischen Armee. Kurze darauf ließ er sich allerdings beurlauben, um mit seinem Bruder Joseph in Ajaccio politisch aktiv zu werden.
Zwei Jahre später - also 1791 - kehrte Napoleon aber wieder in sein altes Regiment zurück und wurd zum Lieutenant befördert. Im Sommer des Jahres trat er dem Jakobinerclub bei und erklärte sich somit zum Republikaner. Jedoch beendete Napoleon seinen Truppenaufenthalt wenige Monate später und kehrte nach Korsika zurück. Mit Hilfe von Wahlmanipulation stieg er zum Führer der Nationalgarde auf.
1792 wurde Napoleon aus der Armee entlassen. Grund hierfür waren seine Handlungen auf Korsika und die Überschreitung seines Urlaubs. Daraufhin reiste Napoleon nach Paris, um seine Wiedereinstellung zu fordern. Dies gelang ihm auch, da die Armee an Offiziersmangel litt.
Napoleon kehrte aber kurze Zeit später erneut nach Korsika zurück. Auch dieser Aufenthalt war allerdings nicht von Dauer, da Paoli verhaftet wurde und sich Napoleons Bruder Lucien dafür rühmte, dass seine Familie dafür verantwortlich sei. Daraufhin musste diese vor Angst der Paolianhänger von Korsika fliehen und ging ins französische Exil.
Napoleon kehrte also wieder in sein Regiment zurück. Dies war mittlerweile in Südfrankreich stationiert. Zeitgleich engagierte er sich verstärkt politisch. Er bekannte sich zum neuen Regime des "Maximilien de Robespierre". 1793 verfasste er sogar eine Schrift, in der er seine neue politische Position niederschrieb. Der Bruder von Maximilien de Robespierre - Augustin - wurde hierauf aufmerksam und ließ Napoleons Schrift drucken.
In der Armee stieg er ebenfalls auf. Napoleon wurde das Kommando über die Artillerie der Italienarmee übertragen.
Nachdem die Jakobinerherrschaft gestürzt wurde, musste Napoleon für kürze Zeit ins Gefängnis. Zudem verlor er sein Kommando.
Aufgrund dieser Rückschläge versuchte Napoleon, seine politische Karriere zu retten. Er fuhr nach Paris, um bei den neuen Machthabern - den Thermidorianern um Paul de Barras, die Maximilien de Robespierre gestürzt hatten - anzuheuern.
Barras wurde Oberbefehlshaber der Armee des Inneren. Ihm fehlten jedoch militärische Kenntnisse, die er dank Napoleons Hilfe allerdings schnell an seiner Seite hatte. Aufgrund seiner neuen Kontakte hatte Napoleon die neuen Machthaber nun in seinem Umfeld. Hierdurch lernte er auch seine zukünftige Frau Joséphine kennen, die er am 9. März 1796 heiratete.
Napoleon hatte noch immer das Kommando über die ca. 40.000 Mann starke Italienarmee. Die Moral der Truppe war allerdings schlecht, da sie seit Monaten keinen Sold mehr bekommen hat. Mit motivierenden Reden konnte Napoleon seine Soldaten allerdings wieder auf seine Seite ziehen.
Zu Beginn des Italienfeldzuges standen den französischen Truppen um Napoleon bei der Schlacht bei Montenotte ca. 70.000 österreichische und sardinisch-piemontesische Sodaten gegenüber. Taktisch war Napoleon seinen Gegnern haushoch überlegen, was zu einem erfolgreichen Ende für die Franzosen führte. Wenig später gewann Napoleon auch die Schlacht bei Lodi. Dadurch erlangte er seinen ersten Ruhm als großer Feldherr.
Nach dem Italienfeldzug wurde Napoleon ein neues Kommando zugewiesen, denn man wollte nun Ägypten erobern. Am 19. Mai 1798 brach Napoleon mit 38.000 Soldaten sowie Wissenschaftlern und Künstlern, die das Land erforschen sollten, mit einer Schiffsflotte auf. Nur rund einen Monat später besiegte Napoleon auf ägyptischem Boden die Mamlukenarmee. Daraufhin zogen seine Truppen weiter nach Kairo. Da seine Schiffe von der britischen Flotte versenkt wurden, war seine Armee zunächst vom Mutterland abgeschnitten.
Napoleon nutze die Zeit. Er gründete das Institut d'Égypte und seine mitgereisten Experten begannen zu forschen. So wurde u.a. der berühmte Stein von Rossette entdeckt, der bei der Entschlüsselung der Hieroglyphen einen wesentlichen Anteil hatte.
Napoleon wurde von der einheimischen Bevölkerung Ägyptens nicht als Befreier angesehen sondern als fremder Eroberer. Dies führte zu Aufständen und weiteren Schlachten. Durch Ausbrechen der Pest wurde Napoleons Armee zudem weiter dezimiert. Nach und nach sah er ein, dass die Ägyptenexpedition nicht mehr durchzusetzen war und so kehrte er, auch aufgrund einer innenpolitischen Krise in Frankreich, am 23. August 1799 zurück.
Nach dem Staatsstreich des 18. Brumaire VIII. wurde eine Konsulatsverfassung verabschiedet. Neben Sieyes und Ducos wurde auch Napoleon Bonaparte Konsul. Durch politisches Geschick konnte er diese aber schon bald ersetzen. Napoleon - als Erster Konsul - wurde dadurch mehr oder weniger zum Alleinherrscher. Dies sicherte ihm weitreichende Vollmachten. Hierzu zählten bspw. das Recht zur Gesetzesinitiative oder die Ernennung der Minister und Staatsbeamten.
Während seiner Amtszeit als Erster Konsul ließ Napoleon die Ordnung in einigen Unruhegebieten wiederherstellen. Zudem ließ er Reformen durchführen. Dazu zählten etwa die Zentralisierung der Verwaltung und die Sanierung der Staatsfinanzen. Bis heute bekannt ist der Erlass des "Code Civil" aus dem Jahr 1804, der auch als "Code Napoleon" bekannt ist. Hierbei handelt es sich um das Gesetzbuch zum Zivilrecht.
Außenpolitisch konnte sich Napoleon weiter in Szene setzen. 1801 wurde der Frieden mit Österreich geschlossen. Im selben Jahr folgte die Friedenserklärung mit Russland. 1802 wurde auch der Krieg mit Großbritannien beendet. Diese Erfolge verhalfen ihm, sich vom Senat zum Konsul auf Lebenszeit erklären zu lassen.